aktuelles
Stiftung Bausteine für Bildung
unser Leitbild
Vielen Menschen ist der Zugang zu einer altersgerechten Bildung und damit auf eine selbstbestimmte Zukunft aus finanziellen Gründen nicht möglich – nicht nur in der sogenannten dritten Welt, sondern auch vor der eigenen Haustür. Doch gerade Bildung ist der Weg aus der Armut.
Die Stiftung Bausteine für Bildung unterstützt Institutionen und Projekte, die weltweit Menschen in benachteiligten Verhältnissen fördern.
die Stiftung
Im November 2018 gründeten Ursula und Erwin Stroot die Stiftung Bausteine für Bildung mit einem Siftungskapital von 100.000 €
Regierungspräsidentin Dorothee Feller überreichte die Urkunde über die Anerkennung der Stiftung. Es ist die 13. Stiftung, die in Münster in diesem Jahr anerkannt wurde – und die 217. Stiftung insgesamt in der Stadt.
Durch Zustiftungen erhöhte sich das Stiftungskapital bis Ende 2019 auf 230.500 €. Aufgrund weiterer Zustiftungen auf knapp 700.000 € bis Ende 2022.
Foto: Bezirksregierung Münster
Erwin und Ursula Stroot
Ursula und Erwin Stroot unterrichteten lange Jahre in Münster an der Realschule in Münster-Roxel und am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium. Sie engagierten sich in dieser Zeit für ein soziales Projekt der Canisianer in Cardonal (Mexiko), betreuten den Förderverein des Gymnasiums, um notwendige Anschaffungen der Fachschaften zu ermöglichen und leiteten die „Offene Weihnacht“ am Heiligen Abend, um mit Alleinstehenden und Menschen der Straße diesen Abend gemeinsam zu verbringen. Mit Beginn des Ruhestandes 2005 übernahm Herr Stroot vom Stadtdekanat den „Seniorentreff Hansahof e.V.“ Im gleichen Jahr erklärten sie sich bereit, das Projekt „Teilen und Helfen“ der Pfarrgemeinde St. Theresia zu betreuen, da Frau Stroot schon immer gern nach Peru wollte. Mit Unterstützung von Spenden aus Münster konnte damals zunächst ein Waisenhaus in Cusco gefördert werden. Auf Anregung des Erzbischofs von Cusco, Senor Ugarte, lernten sie schon beim zweiten Besuch die Internatsschulen Anta und Sondorf kennen. Es sind Schulen der Sekundarstufe, in denen die Kinder abwechselnd 14 Tage mit den Lehrer/innen leben und lernen und dann 14 Tage zu Hause sind.
Die Kinder in den Anden-Dörfern Perus liegen den beiden Münsteranern nach wie vor am Herzen. Ohne eine gründliche Ausbildung kämen viele Kinder niemals aus dem Teufelskreis aus Armut und Elend heraus, weil auch durch die Vergabe von Mikrodarlehen die wirtschaftliche Situation zu Hause verbessert wird. Das Ehepaar Stroot unterstützte mit „Teilen und Helfen“ elf Internate in der Nähe der alten Inka-Hauptstadt Cusco und am Titicacasee. Bei ihren 9 Reisen nach Peru, die sie aus eigenen Mitteln bezahlten, damit wirklich jeder gespendete Euro vor Ort eingesetzt werden kann, konnten sie sehen, wie die Entwicklung an den Schulen vorankam. Die Kinder erhielten neben guter Schulbildung auch praktische landwirtschaftliche Kenntnisse und verbesserten z.B. durch die Zucht von Meerschweinchen, Hühnern, Schafen und Blumenzwiebeln die Situation ihrer Familien. „Heute wissen die Söhne oft mehr als ihre Väter – und die Eltern sind unglaublich stolz“, sagt Erwin Stroot.
2019 entließen sie die 11 Internatsschulen nach einem Gespräch mit dem Leiter vor Ort, David Baumann, in die Selbstständigkeit. Sehr viel Geld waren für Klassenräume, Schlafsäle, Küchen, Speisesäle, sanitäre Anlagen, Computerräume, Treibhäuser etc. investiert worden.
2019 begann die Förderung von vier Internatsschulen des gleichen Typs im höheren Urwald im Norden Perus. Wir zuvor in den Anden fehlt es auch hier an allen Ecken und Enden. Für vier Projekte sind 60.000 € überwiesen worden.
Ein weiteres ehrenamtliches Projekt des Ehepaar Stroot ist seit 2009 „Wohnen für Hilfe“. Dieses Projekt übernahmen sie von der Stadt Münster und betreuen es jetzt mit einem weiteren Tandem. „Wohnen für Hilfe“ ist ein Angebot, bei dem Studierende oder Auszubildende Tätigkeiten im oder ums Haus übernehmen und dafür kostenlos oder kostengünstig bei Senioren wohnen. Es gilt die Faustregel: Pro Quadratmeter gemietete Fläche eine Stunde Arbeit im Monat. Im Jahr 2019 konnten 41 Studierenden ein Platz zum Wohnen vermittelt werden und 41 ältere Mitbürger freuen sich über die angebotene Hilfe. So können beide Seiten voneinander profitieren.
Ursula Stroot ist am 20.7.2022 nach längerer Krankheit verstorben.
der Stiftungsvorstand
bei Gründung im November 2018
Eva Gillessen, Dr. Jost Hüttenbrink, Ursula Stroot (stellvertretende Vorsitzende), Erwin Stroot (Vorsitzender), Friederike Backhaus-Abdelkader (v.l.n.r.)
der Stiftungsvorstand
im November 2022
Am 22.11.2022 wurde Yanti Stroetmann als neues Mitglied in den Vorstand der Stiftung gewählt. Friederike Backhaus-Abdelkader wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden ernannt.
Projekte
2021 Forscherlabor für die Sünte-Rendel-Grundschule
Die katholische Sünte-Rendel-Grundschule liegt im Herzen von Hörstel-Riesenbeck.
Die ca. 190 Schülerinnen und Schüler werden von einem 15-köpfigen Team bestehend aus Schulleiter, Konrektorin, Lehrerinnen und ehramtsanwärtern unterrichtet. Träger ist die Stadt Hörstel. Auch hierzulande sind die finanziellen Mittel des Schulträgers oft auf das Nötigste beschränkt.
Diese Grundschule konnte mit Spendengeldern einen Forscherraum einrichten, er wurde mit Themenbüchern, Materialkisten und Mobilar ausgestattet.
Fotos: Ibbenbürener Volkszeitung
2022 Patenschaft für die KiTa St. Mauritius in Heimersheim, Bad Neuenahr-Ahrweiler
Der Kindergarten befindet sich in der Trägerschaft der Katholischen KiTa GmbH Koblenz. Er bietet 85 Kindergartenplätze, davon 34 Ganztages-und 10 Krippenplätze an. Die Kinder werden in vier Gruppen betreut. Durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 wurde das Gebäude samt Inventar völlig zerstört. Von den Spendengeldern können nun vor allem Mobiliar und neue Spielsachen angeschafft werden, die schon jetzt in der provisorischen Notbetreuung dringend benötigt werden.
Bei einem Besuch vor Ort konnten die fortschreitenden Sanierungsmaßnahmen der Kita St. Mauritius in Heimersheim begutachtet werden. Eine weitere Spende an die Kita Sankt Mauritius i.H.v. 10.000 € wird für die Anschaffung einiger Musikinstrumente für einen Musikraum sowie die Einrichtung eines sogenannten „Snoezelenraums“ investiert. Dabei handelt es sich um einen Raum, in dem durch besondere Sinneseindrücke wie farbiges Licht, wohltuende Geräusche und Gerüche die Entspannung, Beruhigung und Förderung der Wahrnehmung der Kinder angeregt wird.
2023 Neue Unterrichtsmaterialien für die Nordmarktschule in Dortmund
Spende für neue Lernmaterialien einer Grundschule in Dortmund
Die Nordmarkt-Grundschule liegt im Herzen der Dortmunder Nordstadt. 436 Kinder aus 33 verschiedenen Herkunftsländer besuchen die Schule in 18 Klassen. Die Grundschule ist aufgrund ihrer sozial-räumlichen Lage mitten im Nordmarkt-Quartier in besonderer Weise von den Armutszuwanderungen aus Südosteuropa, Marokko/Spanien und Nordafrika betroffen. Der überwiegende Teil der Kinder stammt aus Familien, die arm sind bzw. unterhalb der Armutsgrenze leben. Vielen fehlt es am allernötigsten, was nicht zuletzt auch in äußerst prekären Wohnverhältnissen seinen Ausdruck findet.
Eine der größten Herausforderungen in der alltäglichen Arbeit mit den Kindern sind die mangelnden Kenntnisse der deutschen Sprache. 2019 haben wir für die gesamte Schule den Sprachstand erhoben, dabei wurde deutlich, dass bei 93% der Kinder kein altersangemessener deutscher Wortschatz vorhanden ist – und das war vor der Coronapandemie, die die Situation noch deutlich verschärft hat. Die auf dem Markt zu erwerbenden Deutsch- und DaZ – Materialien sind für die Kinder am Nordmarkt durchweg zu anspruchsvoll, optisch überladen oder beinhalten so abwechslungsreiche Aufgaben, dass sie eine 1zu1 Betreuung notwendig machen. Deswegen hat sich das Kollegium der Nordmarkt-Grundschule 2020 auf den Weg gemacht und auf der Grundlage eines selbst entwickelten Grundwortschatzes, der durch Piktogramme gestützt wird, eigene Lernmaterialien entwickelt.
Mittlerweile sind bereits zahlreiche Lernmaterialien fertiggestellt worden. So gibt es mittlerweile eine Fibel zum Lesenlernen, 3 Leselernhefte, 3 Schreibhefte zu Erlernen des Wörterschreibens, 2 Gesellschaftsspiele zur Festigung des Grundwortschatzes mit dazugehörigem Arbeitsheft, 2 Hefte zum Erlernen des Buchstabenschreibens und eine Kartei zum Training der Sozialkompetenzen.
In unserer täglichen Arbeit zeigt sich, dass die Kinder mit unseren entwickelten Lernmaterialien deutlich eigenständiger arbeiten, da sie die Wörter und Piktogramme kennen, sie motivierter sind, weil die Hefte und Bücher auch immer wieder Szenen aus ihrer Lebenswelt aufgreifen und sie sich besser konzentrieren können, weil die Materialien sich auf wesentliches fokussieren und Aufgabenstellungen häufig wiederholt werden. Zusätzlich besprechen wir die Arbeitshefte mit Aufklebern des Hörstiftes Booki, so dass die Kinder sich bei Bedarf Aufgabenstellungen oder einzelne Wörter anhören können.
Zurzeit werden weitere Titel entwickelt um den unterschiedlichen Entwicklungsniveaus unserer Kinder noch gerechter zu werden. So sind im Moment in Arbeit:
- Fibel 2 (Fortsetzung der Fibel 1, bei der die Kinder inhaltlich an der Erstellung der Hauptcharaktere mitarbeiten)
- Wörterbuch 1 und 2 zum Grundwortschatz
- Arbeitshefte zum Wörterbuch
- Arbeitsheft zu den Nomen
- Erstlesebüchlein zum eigenständigen Lesen
Die Erstellung der Lernmaterialien erfolgt in Eigenleistung durch das Kollegium, allerdings stellen uns die Druckkosten für die Materialien vor eine große Herausforderung.
Die Druckkosten für die drei vorrangigsten Lernmaterialien belaufen sich auf ca. 6.500 € und wurden von der Stiftung übernommen.
Fotos: Nordmarktschule Dortmund
Kontakt
Erwin Stroot
Soetenkamp 11a
48149 Münster
Spendenkonto: Stiftung Bausteine für Bildung
DKM Darlehnskasse Münster EG
IBAN DE 07 4006 0265 0018 8816 00
Die Stiftung ist berechtigt, für Spenden Zuwendungsbestätigungen auszustellen.
Wir freuen uns über Ihre Spende.